Da hängt er an der Wand, mein Fastenkalender, schon seit vier Wochen. Wie in nur wenigen Jahren davor ist er mir zum festen, zuversichtlichen Begleiter geworden, jetzt in der Coronazeit!
Kein Mensch hat letztes Jahr vorhergesehen, dass dieses Thema „Zuversicht“ so bedeutend für die diesjährige Fastenzeit werden sollte. Zuversicht ist das, was wir jetzt unbedingt brauchen.
Zuversicht und Vertrauen in Gott, dass er unsere Wege gnädiglich begleite!
So bin ich Woche für Woche die einzelnen Themen durch gegangen: „Fürchte Dich nicht!“, „Sorge dich nicht!“, „Sollte dem HERRN etwas unmöglich sein?“ und diese Woche lautet das Thema: „Meine Zuversicht ist bei Gott“, und wir bekommen eine Ahnung worauf es hinausläuft:
Auf Ostern, das dieses Jahr für uns alle so anders sein wird. Doch eins ist klar: die Auferstehung findet statt. Jesu führt uns an Ostern in das neue Leben! Was für eine wunderbare Verheißung, gerade in dieser unruhigen Zeit.
Bei der letzten Andacht habe ich über Abstand nachgedacht. Abstand zu den Anderen aber auch zu uns selbst. Abstand als Chance.
Was finde ich, wenn ich Abstand nehme und in die Stille gehe? Sind es nicht oft nur meine eigenen Gedanken? Mein eigenes Gedankenkarussell, dass sich immer weiterdreht:
Wie geht das alles nur weiter, werde ich gesund bleiben, was kommt nach der Coronakrise?
Wie kann ich mich frei davon machen? Die Frage ist, was ich in der Stille suche.
Ich gehe in die Stille, in das Gebet, um Gott zu finden. Und ich weiß, Gott, ist schon längst da!
Ihm darf ich mich im Gebet anvertrauen.
So kann ich erkennen: „Meine Zuversicht ist bei Gott“, das macht mich ruhig und das gibt mir Kraft.
Meine Zuversicht ist bei Gott, ich brauche nicht auf die anderen Stimmen zu hören, die mir Angst machen wollen. Gott ist ein Gott der Liebe und des Lebens, nicht der Zerstörung und Strafe!
Corona ist keine Strafe Gottes, wie leider mache Zeitgenossen mir weißmachen wollen.
Lassen wir uns nicht verführen, hören wir in der Stille auf Gott und suchen ihn in seinem Wort,
dann wird er sich finden lassen, weil er schon längst da ist!
„Schweig still mein Herz
die Bäume beten.
Ich sprach zum Baum:
Erzähl mir von Gott.
Und er blühte.“
(von: Rabrindranath Tagore)
Bleiben Sie behütet,
Ihr
Hans-Peter Funhoff
Diakon in der Propstei Bad Harzburg