Endlich Ferien! Die Menschen aus Berlin, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen machen sich auf den Weg an die Küsten von Nord- und Ostsee.
Aber nicht allen ist die Freude eines Sommerurlaubs gegönnt. Lock-Down heißt es für die Bewohner/innen aus den Landkreisen Gütersloh und Warendorf. Und da kann es einem passieren, dass man dann am Ferienort vor seiner FeWo steht und wieder umkehren muss – abgewiesen!
Als ob das noch nicht reichen würde, werden Menschen aus diesen Landkreisen angepöbelt, beschimpft und sogar bedroht, wenn sie in die Nachbarkreise wie Münster oder Osnabrück zum Einkaufen fahren wollen. Zu guter Letzt werden etliche Menschen aus Gütersloh gar nicht erst losfahren, weil ihre Autoreifen zerstochen waren.
Da richtet sich die ganze Wut und der Hass nicht gegen den eigentlichen Verursacher, sondern gegen die Bewohner und Bewohnerinnen in den Landkreisen Gütersloh und Warendorf.
Doppelt bestraft und diskriminiert, nur weil sie gerade das Pech haben aus dieser Region zu kommen.
Die Verantwortung tragen ganz klar die großen Schlachtbetriebe. Dabei sind die Zustände in diesen Großbetrieben nichts Neues, sondern schon über Jahre hinweg bekannt, aber es wird nicht entschieden dagegen vorgegangen.
Insbesondere jetzt, in der Coronazeit, wo alle aufgefordert sind, die Hygienebestimmungen einzuhalten, wird in den Schlachtbetrieben sich darüber offensichtlich keine Gedanken gemacht.
Ich bin schockiert, über diese Zustände, gerade auch in den Massenunterkünften der Arbeiter.
Es gibt keine Möglichkeit der Ansteckung zu entfliehen und die Arbeiter haben keine andere Chance.
Aber ich bin auch schockiert über das Verhalten der anderen, der nicht betroffenen, denn auch sie hätte es treffen können. Ich frage mich, welche moralischen und ethischen Einstellungen haben manche Mitbürger in unserem Land? Der Profit steht im Vordergrund, ganz egal unter welchen Bedingungen abhängige Arbeitskräfte arbeiten müssen.
Ich muss also sehr genau darauf achten, was ich einkaufe, woher die Ware stammt und Produkte dieser Großschlachtbetriebe meiden!
Kennen Sie die Geschichte vom reichen Kornbauer?
Es war ein reicher Mensch, der hatte eine gute Ernte eingebracht. Weil der Platz in den alten Scheunen nicht reichte, riss er die alten ab und baute größere, neue Scheunen.
Nun sagte er zu sich selbst: „Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut! Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wem wird dann gehören, was du angehäuft hast? So geht es dem, der sich Schätze sammelt und ist nicht reich bei Gott.“ Nachzulesen bei Lukas 12,16