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27.05.2020 Kategorie: Seniorendienst

Gedanken zu Psalm 31,9

„Du stellst meine Füße auf weiten Raum“

Endlich, am 28.06.20 ist es soweit, es soll wieder möglich sein nach Sachsen-Anhalt zu fahren, zu wandern oder zu biken. Viele haben lange darauf gewartet, wieder in den Ostharz fahren zu dürfen und sehnen sich danach, wieder ins Ilsetal oder auf den Brocken zu wandern.

Die Natur grenzenlos erleben und die frische Luft des Waldes zu atmen, befreit und heilt unsere Seele!

„Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ (Psalm 31, 9). In der letzten Zeit klangen diese Verse allerdings eher zynisch, denn Einschränkungen begleiten unseren Alltag auf Schritt und Tritt.

Wie gerne würden viele auch bald wieder an die See, ins nahe oder ferne Ausland reisen, den eigenen Horizont wieder etwas erweitern.

Gleichzeit besteht aber auch die Angst, dass manche Region diesem Ansturm nicht gewachsen ist, haben wir aus der Coronakrise nichts gelernt, gerade auch in Hinblick auf unser Reiseverhalten? Muss ich diesen Sommer wirklich nach Mallorca fliegen?

Ich verstehe diesen Wunsch:  Wieder einmal einfach loszufahren, einfach loszulaufen.

Trotzdem glaube ich, dass wir das nur mit Augenmaß sowie mit Verantwortung und Respekt für die anderen, gerade auch für die älteren Menschen, tun sollten.

Zum Glück brauche ich keine politischen Entscheidungen zu treffen. Vieles geschieht aber leider auch durch den Druck der Öffentlichkeit.

Da gibt es doch Zeitgenossen, die sogar gar keine Einschränkungen wünschen oder noch schlimmer, die die Coronakrise leugnen oder bagatellisieren oder an irgendwelche Verschwörungstheorien glauben.

Wie kann das sein? Doch nur, wenn ich ausschließlich meine Bedürfnisse und mein Wohlbefinden über das der anderen stelle und es mir egal ist, ob es anderen zum Nachteil oder gar zur Gefährdung wird.

Wir leben, Gott sei Dank, in einem Staat der die Grundrechte, aber auch die Gesundheit seiner Bürger bewahren will.

„Du stellst meine Füße auf weiten Raum“, das heißt doch aber auch, Raum für andere, Raum den ich mit den anderen, mit meinen Mitmenschen teilen und verantwortlich gestalten muss.

Hier noch einmal der Psalmvers im ganzen Wortlaut:

„Ich freue mich und bin fröhlich über deine Güte, dass du mein Elend ansiehst und kennst die Not meiner Seele und übergibst mich nicht in die Hände des Feindes; du stellst meine Füße auf weiten Raum.“

Beitrag von H.-P. Funhoff