Braunschweig: Ostern ist die Demonstration des Lebens gegen den Tod. Darauf hat Landesbischof Dr. Friedrich Weber (Wolfenbüttel) in seiner Osterpredigt am Sonntag, 31. März, im Braunschweiger Dom hingewiesen. Die Christen feierten die Auferstehung Jesu gegen das Waffengeklirr und die Gewalt im Nahen Osten und in Afghanistan, sagte er. Der Glaube fordere eine Antwort, die über die gegenwärtigen militärischen und sicherheitspolitischen Maßnahmen hinausgeht. Der Landesbischof betonte das Existenzrecht des Staates Israel, sprach sich aber gleichzeitig für die "Gründung eines lebensfähigen palästinensischen Staates" aus. Entscheidend seien darüber hinaus eine Regelung für die Wasserrechte, eine einvernehmliche Lösung für die Flüchtlinge sowie eine tragfähige Verständigung über den Status Jerusalems. Ebenso wichtig sei der Stopp des Baus und die Aufgabe jüdischer Siedlungen auf palästinensischem Gebiet. Weber sagte, er habe gemeinsam mit den anderen leitenden Geistlichen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) die Bundesregierung gebeten, darauf hinzuwirken, dass die Europäische Union und die Vereinten Nationen gemeinsam mit den USA und Russland ihre Verantwortung in der Region wahrnehmen. Zur politischen Lösung der strittigen Fragen müssten neue Vorschläge gemacht werden. Der Tod, so Weber, gehöre seit der Auferstehung Jesu nicht mehr zu den letzten, sondern nur noch zu den vorletzten Dingen. Denn Christus habe auch unseren Tod überwunden. Darin liege eine starke Hoffnung, die zum Protest gegen den Tod führe und die neue Welt Gottes widerspiegele.
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02.04.2002
Kategorie: Pressestelle