Goslar. Die Situation der Pfarrstellen in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig ist ausbalanciert. Darauf hat die Personalreferentin der Landeskirche, Oberlandeskirchenrätin Brigitte Müller (Wolfenbüttel) zum Auftakt der Landessynode der braunschweigischen Landeskirche am Donnerstag Abend, 29. November 2001, in Goslar hingewiesen. Im Jahr 2002 stünden 13 vakante Hundert-Prozent-Stellen und fünf vakante Fünfzig-Prozent-Stellen einem Bedarf von zehn vollen und einer halben Stelle gegenüber. Durch Vorruhestände würden weitere Kapazitäten frei, sagte Müller. Außerdem böten fei gewordene Stellen aus dem so genannten Fünfzehner-Pool bis zum Jahr 2006 weiteren Spielraum.
Michael Strauß, Pressesprecher der braunschweigischen Kirche, plädierte für eine Kirche, die offen auf die Öffentlichkeit zugehe. Nur so könne das nötige Vertrauen entstehen. Das hätten die jüngsten Erfahrungen mit den gesellschaftlichen Diskussionen zu den Themen Kirchgeld, Bioethik, Ökumene, Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften und erst Recht zu den Terroranschlägen am 11. September in den USA oder der Bischofswahl am 10. November gezeigt.
Geprägt war der Beginn der letzten Tagung der neunten Landessynode darüber hinaus durch mehrere Gesetzesänderungen. So beschloss die Synode unter anderem eine größere Rechenschaftspflicht des Diakonischen Werkes der Landeskirche. Demnach soll die Landessynode über dessen Arbeit und Verwendung der von der Landeskirche gewährten Gelder künftig einmal jährlich unterrichtet werden. Außerdem soll der Propsteidiakonieausschuss regelmäßig über die diakonische Arbeit der Kreisstelle des Diakonischen Werkes berichten.
Abgesehen davon hat die Synode einer Vereinbarung mit der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers zugestimmt, dass die Evangelisch-lutherische St. Nicolai-Kirchengemeinde Mechtshausen-Bilderlahe in Seesen mit ihren 666 Gemeindemitgliedern in die braunschweigische Landeskirche übergeht. Die Gemeinde, in der das Sterbehaus Wilhelm Buschs steht, wird zum 1. Januar 2002 der Propstei Seesen eingegliedert.
Bei einem "Landeskirchlichen Abend" verabschiedete Synodenpräsident Gerhard Eckels (Braunschweig) diejenigen Synodalen, die der zehnten Landessynode nicht mehr angehören. Besonders würdigte er das Wirken von Landesbischof Dr. h.c. Christian Krause (Wolfenbüttel), der zum letzten Mal in seiner aktiven Dienstzeit an der Synode teilnahm. Eckels sagte, Krause habe der Landeskirche in mehrfacher Hinsicht gut getan. Insbesondere habe er seine Stimme immer wieder in solchen Bereichen ins Gespräch gebracht, in denen auf die Kirche nicht selbstverständlich gehört werde, in der Arbeitswelt oder im Raum der Wirtschaft.
Als Bereicherung für die braunschweigische Kirche bezeichnete er Krauses Tätigkeit als Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB) sowie als Aufsichtsratsvorsitzender des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED). Durch seine vielen Kontakte überall in der Welt wirke er segensreich in schwierigen Zeiten und bei Bedrängnissen gegenüber Christen, sei es in Afghanistan oder Palästina. Dass Krauses Arbeit "positiven Einfluss auf das kirchliche Gesamtklima im Braunschweiger Land" habe, davon sei er überzeugt, sagte Eckels.
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29.11.2001
Kategorie: Pressestelle