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23.11.2002 Kategorie: Pressestelle

Pfarrstellengesetz beschlossen

Landessynode einigt sich trotz Kritik auf Bewertungskriterien

Goslar. Nach einer kontroversen Diskussion hat die Synode der braunschweigischen Landeskirche am 23. November in Goslar eine Neufassung des Pfarrstellengesetzes beschlossen. Damit wird insbesondere die bereits seit vielen Jahren praktizierte Pfarrstellenbewertung auf eine gesetzliche Grundlage gestellt. Alle zwei Jahre soll nun vor allem die Anzahl der Gemeindeglieder und deren Familienangehörigen festgestellt werden. Weitere Faktoren sind: die Anzahl der zu betreuenden Kirchengemeinden und Predigtstätten, die Anzahl der Amtshandlungen und Hauptgottesdienste sowie der kirchlichen Einrichtungen. Darüber hinaus werden besondere Schwerpunkte und Belastungen berücksichtigt. Auf Vorschlag des Rechtsausschusses soll auch die Konfirmandenarbeit einbezogen werden. Oberlandeskirchenrätin Dr. Karla Sichelschmidt unterstrich, dass mit dem neuen Gesetz kein qualitatives Urteil über die Arbeit der Pfarrer verbunden sei. Es stelle lediglich den Versuch dar, einen landeskirchenweiten fairen Interessenausgleich zu erzielen. Zweifel an der Gerechtigkeit des Gesetzes äußerte indessen der Vorsitzende des Gemeindeausschusses Pfarrer Harald Welge (Braunschweig). Das Gesetz wolle quantifizieren, was nicht quantifiziert werden könne. Da jede Pfarrstelle unterschiedlich profiliert sei, bleibe ihre Bewertung anhand objektiver Faktoren "theologisch defizitär". Angesichts der Notwendigkeit aber, die Pfarrstellenbesetzung rechtlich zu regeln, empfahl er die Annahme des Gesetzes. Ablehnend äußerte sich Pfarrer Alfred Kaufmann (Salzgitter) für den Pfarrerausschuss der Landeskirche. Das Gesetz lasse bei der Bewertung der Pfarrstellen viele Aspekte unberücksichtigt. Darüber hinaus führe der Vergleich von Pfarrstellen unsachgemäßer Weise in eine Aussage über deren Wertigkeit. Kaufmann mahnte eine Diskussion über die Zielvorstellungen der Landeskirche mit Blick auf die Besetzung von Pfarrstellen an. Dabei komme es auf eine Verständigung über Prioritäten der kirchlichen Arbeit an. Landesbischof Dr. Friedrich Weber (Wolfenbüttel) bezeichnete die Forderung nach einer Einbeziehung der Konfirmandenarbeit als Signal, den Bildungsauftrag der Kirche wieder in den Mittelpunkt zu stellen. Es komme darauf an, die Inhalte des christlichen Glaubens in elementarer Weise zu vermitteln. mic Reform für mehr Inhalt
Zusammenschluss lutherischer Kirchen auf dem Prüfstand Goslar. Ein engagiertes Plädoyer für eine Strukturreform in der Zusammenarbeit der Landeskirchen hielt Oberlandeskirchenrätin Dr. Karla Sichelschmidt am 23. November vor der Landessynode in Goslar. Insbesondere die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD), zu der neben der braunschweigischen Landeskirche acht weitere lutherische Landeskirchen zählen, stehe in dieser Frage auf dem Prüfstand. Seit Beginn des Jahres werde in den Landeskirchen, die Mitglied der VELKD sind, die Frage nach der Zukunft dieses Bündnisses gestellt. Als Alternative zu dem historisch begründeten Zusammenschluss nannte Sichelschmidt zum einen die zentrale gemeinsame Institution der Landeskirchen, die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), in der alle 24 Landeskirchen vertreten sind. Hier werde die Einrichtung so genannter "Bekenntniskonvente" vorgeschlagen, die ein Vetorecht in Beschlussfragen erhalten könnten. Damit erhielten die verschiedenen Bekenntnisse wie lutherisch, reformiert oder uniert je eine gemeinsame Stimme, die nicht übergangen werden könne. Eine weitere Möglichkeit sei die Integration der VELKD als eigenständige Organisation in die Arbeit der EKD. Die kritische Überprüfung einer unergiebigen Doppelstruktur, wie sie in der gleichzeitigen Einrichtung sowohl bekenntnisorientierter als auch bundesweiter Kirchenbündnisse derzeit vorliege, sei unumgänglich und biete die Chance zur Optimierung der inhaltlichen Arbeit. Mit Blick auf die sich verschlechternde Finanzlage der Evangelischen Kirchen in Deutschland unterstützte der Leiter des Finanzreferates, Oberlandeskirchenrat Dr. Robert Fischer, eine Stärkung der EKD als Stärkung des Protestantismus in Deutschland. Es sei sein persönlicher Wunsch, so Fischer, "zu erleben, dass die evangelische Kirche ungeachtet der Bekenntnisse ihre Zersplitterung überwinde". ehl Zwei weitere Tagungen
Landessynode will mit mehr Zeit ihre inhaltliche Arbeit optimieren Goslar. Neben den zweitägigen Versammlungen im Mai und November in Goslar wird sich die braunschweigische Landessynode ab dem nächsten Jahr nach Bedarf zu zwei weiteren eintägigen Versammlungen auf dem Kirchencampus in Wolfenbüttel treffen. Diesen Beschluss hat das Leitungsgremium bei seiner jüngsten Tagung am 23. November in Goslar getroffen. Die Synode verspricht sich davon eine Verbesserung ihrer inhaltlichen Arbeit. Anträge, die von der Synode in die Ausschüsse verwiesen werden, könnten auf diese Weise schneller einer Beschlussfassung zugeführt werden, sagte Ulrike Rohlfs (Cremlingen). Durch häufigere Tagungen werde manchen Entscheidungen außerdem der Druck genommen. mic Delegierte gewählt
Landessynode benennt Vertreter für überregionale Gremien Goslar. Neben der neuen Kirchenregierung hat die Synode der braunschweigischen Landeskirche bei der jüngsten Tagung in Goslar auch ihre Mitglieder für die überregionalen kirchlichen Zusammenschlüsse gewählt. Als Mitglieder der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) wurden Domprediger Joachim Hempel und Gerhard Eckels (beide Braunschweig) wiedergewählt. Ihre Stellvertreter sind Dietrich Fürst (Braunschweig) und Dr. Peter Voss (Bad Gandersheim) sowie Pfarrerin Ute Ermerling (Braunschweig) und Pfarrerin Ingrid Drost von Bernewitz (Braunschweig). Als Mitglieder der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) wurden gewählt: Barbara Haller (Königslutter), Elisabeth Lauer (Salzgitter), Karl Lichtenberg (Wolfenbüttel) sowie Pfarrer Harald Welge (Braunschweig). Ihre Stellvertreter sind: Gisela Dresler (Salzgitter), Dr. Dieter Prinzing (Baddeckenstedt), Jürgen Schwanke (Braunschweig) sowie Pfarrer Thomas Hofer (Braunschweig). Der Synode der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen gehören künftig an: Friederike Harlfinger (Braunschweig), Karl Lichtenberg (Wolfenbüttel), Volker Riegelmann (Cremlingen), Sabine Staberow (Lengede), Pfarrer Winfried Karius (Einbeck) sowie Pfarrer Klaus Kiekhöfer (Salzgitter). Neue Mitglieder des Ältesten- und Nominierungsausschusses sind: Dagmar Bolte (Wendeburg), Pfarrer Thomas Hofer (Braunschweig) und Bernd-Michael Rohn (Braunschweig). mic

Konzentriert bei der Sache: Das Kollegium

Engagiert: Pfarrer Harald Welge