Braunschweig/Wolfenbüttel: Durch Landesbischof Dr. h.c. Christian Krause sei die braunschweigische Landeskirche zu einer "ökumenisch bekannten Größe" geworden. Außerdem habe er durch seine Wortschöpfung "Kirche im Braunschweiger Land" maßgeblich dazu beigetragen, dieser Region eine Seele zu geben. Darauf hat Oberlandeskirchenrat Peter Kollmar (Wolfenbüttel) in einem besonderen Beitrag im Programmheft zum "Abend der Begegnung" der Landeskirche am Montag, 28. Januar, in Braunschweig hingewiesen. Bei dem Empfang im Braunschweiger Dom und der Burg Dankwarderode wurde Landesbischof Krause offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Kollmar würdigt Krauses Engagement für die Gemeinden der Kirche sowie dessen Einsatz im Gespräch mit den Repräsentanten aus der Kommunalpolitik, dem Hand-werk, der Wirtschaft und den Gewerkschaften. Letzterer verdanke sich der Überzeugung Krauses, "dass Kirche ihren unverwechselbaren und unverzichtbaren Beitrag zum Zusammenleben auf der Ebene einer Gemeinde, wie eines Staates oder auch der Weltstaatengemeinschaft leistet". So habe der Landesbischof die Kirche als "in-tegrativen Bestandteil der Region vertreten und bewusst gemacht". Zu den besonderen Leistungen Krauses, so Kollmar, gehörten die Erhöhung des Anteils von Frauen in Leitungspositionen der Kirche, die Aktualisierung der Visitationsordnung, der Umbau der Gneisenau-Kaserne in Wolfenbüttel zu einem modernen landeskirchlichen Dienstleistungszentrum sowie sein Dringen auf eine Kirchenreform, die sich spirituellen Beweggründen verdankt und nicht in einer Verwaltungs- oder Strukturreform stecken bleibt. Oberlandeskirchenrat Kollmar weist außerdem auf Krauses besondere Verdienste um die weltweite Ökumene hin. Als Präsident des Lutherischen Weltbundes habe er den Spagat zwischen den Welten ausgehalten und seine Ämter als einen "sich er-gänzenden Dienst an der Einheit der lutherischen Kirchen" verstanden. Zu seinen "ganz großen Stärken als kirchlicher Diplomat" gehöre Krauses Fähigkeit, Menschen und Organisationen aus verschiedenen Ländern, Kulturen und Bereichen miteinander in Verbindung zu bringen und ihre Begegnungen zu moderieren. Nicht zuletzt, so Kollmar, bleibe der Name des Landesbischofs in der Ökumene und der Kirchengeschichte mit der Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre zwischen der römisch-katholischen Kirche und dem Lutherischen Weltbund am 31. Oktober 2002 in Augsburg verbunden. Würdigende Worte sprachen auch die stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Niedersachsen, Kultusministerin Renate Jürgens-Pieper (Hannover), die Ehefrau des Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt, Pastorin Renate Höppner (Magdeburg), der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Dr. Manfred Stolpe (Potsdam), der Bischof des katholischen Bistums Hildesheim, Dr. Josef Homeyer (Hildesheim), sowie der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Dr. Hans Christian Knuth (Schleswig).
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28.01.2002
Kategorie: Pressestelle