Salzgitter. Die Langzeitsicherheit der Entsorgung von Atommüll in der Schachtanlage Konrad stand im Mittelpunkt einer Diskussion der Kirchenregierung der braunschweigischen Landeskirche mit Vertretern der Deutschen Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern (DBE) am Montag, 9. Dezember, in Salzgitter. Die DBE betreibt die Schachtanlage Konrad, gegen deren Genehmigung die Landeskirche Klage zur Fristwahrung eingereicht hat.
Landesbischof Dr. Friedrich Weber (Wolfenbüttel) betonte, dass insbesondere die nicht rückholbare Endlagerung von Atommüll ein neuralgischer Punkt sei. Mit Interesse habe er deshalb zur Kenntnis genommen, dass es in dieser Frage eine neue Diskussion unter den Fachleuten gebe, die stärker als bisher die Möglichkeiten einer rückholbaren Entsorgung thematisiere.
Weber wies darauf hin, dass die Kirche die Ängste und Befürchtungen der Kritiker von Schacht Konrad Ernst nehme. Die Gefahren der Atomenergie dürften nicht verharmlost werden. Gleichzeitig zeigte sich der Landesbischof beeindruckt von den technischen Standards der Anlage und der herausfordernden Arbeit der rund 90 Mitarbeiter. Auch deren Sorgen um die Sicherheit ihrer Arbeitsplätze seien anzuerkennen, sagte der Landesbischof.
Beim Befahren der Schachtanlage bis in 1300 Meter Tiefe betonten die Vertreter der Betreibergesellschaft sowie der Vizepräsident des Bundesamtes für Strahlenschutz, Henning Rösel, die außergewöhnliche geologische Beschaffenheit des 150 Millionen Jahre alten Eisenerz-Gebirges. Sie lasse eine Endlagerung schwach und mittel radioaktiver Abfälle an diesem Standort als sinnvoll erscheinen.
Im Rahmen der Diskussion über die Fortführung der Klage gegen Schacht Konrad wird Landesbischof Weber in der kommenden Woche auch die Landwirtsfamilie Traube in Salzgitter besuchen, die in besonderer Weise von der Genehmigung des Endlagers betroffen ist. mic
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09.12.2002
Kategorie: Pressestelle