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20.01.2003 Kategorie: Pressestelle

Langjähriger Streit beigelegt

Einigung zwischen Braunschweiger Brüdern-Gemeinde und Landeskirche

Braunschweig/Wolfenbüttel: Der langjährige Streit zwischen der braunschweigischen Landeskirche und der Gemeinde St. Ulrici-Brüdern in Braunschweig ist beigelegt. Beide Seiten haben einen Vertrag unterzeichnet, der für dreißig Jahre die Nutzung der Hallenkirche, des Remters und Kreuzgangs sowie des Klostergartens der Brüdernkirche durch die Landeskirche regelt. In den Räumen sollen künftig Veranstaltungen eines neuen Forums für Theologie, Ethik und Kultur stattfinden. Laut Vertrag wird die Landeskirche diese in alleiniger Verantwortung durchführen. Eine zeitgleiche Nutzung der Hallenkirche durch die Landeskirche und des Hohen Chores durch die Kirchengemeinde wird ausgeschlossen. Die Gottesdienste der Kirchengemeinde haben Vorrang. Außerdem sollen beide Seiten die Termine für die Nutzung der Flächen drei Monate im voraus miteinander abstimmen. Der Vertrag besagt aber auch, dass der Pfarrer der Brüderngemeinde neben seiner Gemeindearbeit mit einem Zusatzauftrag betraut werden kann. Zudem wird der Kirchenvogt bei Veranstaltungen der Landeskirche bei Bedarf zur Verfügung stehen. Darüber hinaus stimmt die Gemeinde einer Verglasung des Remters sowie weiterer Umbauten in Remter und Kreuzgang zu, sofern eine Unbedenklichkeitsbescheinigung der Denkmalpflege vorliegt und der Charakter des Raumes durch die beabsichtigten Umbauten nicht verändert wird. Landesbischof Dr. Friedrich Weber (Wolfenbüttel) hatte jüngst angekündigt, dass das neue Forum Vertreter aus Kirche und Politik, Wissenschaft und Wirtschaft noch stärker als bisher miteinander ins Gespräch bringen soll. Als Themenschwerpunkte nannte er Fragen der Sozial- und Familienpolitik, der Menschenrechte und den Dialog der Religionen. Ziel sei es, die Gesprächsfähigkeit des christlichen Glaubens in aktuellen Diskussionen zu erhöhen. Eine erste Entschärfung des Konfliktes zwischen Landeskirche und Brüderngemeinde hatte die Landessynode im Mai 2001 vorgenommen. Sie verzichtete damals auf die ursprünglichen Pläne, in der Brüdernkirche eine Empore einzuziehen, auf der die landeskirchliche Bibliothek präsentiert werden sollte. Stattdessen wurde diese in das neu gestaltete Predigerseminar im Gebäude Alter Zeughof 1 integriert. mic