Suche

Nachrichten Ansicht Landeskirche

News

17.01.2002 Kategorie: Pressestelle

Palästinenser existenziell bedroht

Braunschweiger Delegation berichtet über Friedensreise nach Palästina

Braunschweig/Bethlehem: Hoffnungslosigkeit und Resignation prägen nach Beobachtung von Martina Helmer-Pham Xuan (Wolfenbüttel) die Stimmung vieler Menschen in den palästinensischen Gebieten im Nahen Osten. Nach ihrer Rückkehr von einer Friedensreise nach Palästina berichtete die Ökumenereferentin der braunschweigischen Landeskirche am Donnerstag, 17. Januar, in Wolfenbüttel von einer existenziellen Bedrohung des palästinensischen Volkes. Sie habe den Eindruck, dass der Staat Israel kaum noch Interesse an einem Friedensprozess habe, sondern alles daran setze, die Lebensmöglichkeiten der Palästinenser einzuschränken. Helmer-Pham Xuan leitete eine Braunschweiger Delegation, die eine internationale Friedensstafette ins Heilige Land eröffnet hat. Diese soll vor allem die Evangelisch-lutherische Kirche in Jordanien (ELCJ) unterstützen. Sie gehört neben der griechisch-orthodoxen und römisch-katholischen Kirche zu den historischen Kirchen im Heiligen Land. Ihre rund 1600 Mitglieder leben in sechs Gemeinden, unter anderem in Bethlehem, Beit Sahour, Beit Jala und Ramallah. Angesichts mangelnder Zukunftsperspektiven in den palästinensischen Gebieten bezeichnete Helmer-Pham Xuan die ELCJ als eine der wenigen Hoffnungsträger in der Region. Vor allem deren christlichen Schulen leisteten eine wichtigen Beitrag für die Persönlichkeitsbildung der jungen Generation. Durch besondere Unterrichtsformen förderten sie die Kreativität und soziale Kompetenz der zumeist muslimischen Schülerinnen und Schüler. Außerdem gebe es spezielle Angebote für Kinder, die durch die kriegerischen Auseinandersetzungen traumatisiert wurden. Helmer-Pham Xuan berichtete von bewegenden Begegnungen mit palästinensischen Gemeinden. Teilweise sei die Braunschweiger Delegation die erste ausländische Besuchergruppe seit 15 Monaten gewesen, da der Tourismus in der Region völlig zusammengebrochen sei. Eine weitere Beteiligung an der Friedensstafette aus Braunschweig ist für den April geplant.