Braunschweig/Wolfenbüttel. Der Wiesbadener Propst Dr. Friedrich Weber bleibt einziger Kandidat für die Wahl des Landesbischofs der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig am 10. November. Das hat der Vorsitzende des Bischofswahlausschusses der Landessynode, Dr. Peter Voss (Bad Gandersheim), am Freitag, 19. Oktober, bei einer Pressekonferenz in Braunschweig festgestellt. Webers Qualifikation für dieses Amt und auch seine Bereitschaft, dies in lutherischem Sinne auszuüben, stünden außer Frage. Da nach dem Rückzug der Diakonie-Leiterin Cornelia Coenen-Marx (Düsseldorf) auch Theologieprofessor Dr. Reinhard Schmidt-Rost (Bonn) seine Kandidatur aufgegeben hatte, war der Bischofswahlausschuss am Donnerstag abend, 18. Oktober, zu einer außerplanmäßigen Sitzung zusammen gekommen, um über das weitere Vorgehen bei der Bischofswahl zu beraten.
Wie der Präsident der Landessynode Gerhard Eckels (Braunschweig) vor der Presse erläuterte, habe der Ausschuss alle Möglichkeiten diskutiert: die Aufstellung eines weiteren Kandidaten, die Verschiebung des Wahltermins oder gar die vorläufige Absage der Wahl. Alle Varianten hätten aber als Affront gegenüber Propst Weber verstanden werden können oder eventuell zu einer vorübergehenden Vakanz im Bischofsamt geführt. Eckels appellierte an das Verantwortungsbewusstsein der Landessynode und forderte alle Mitglieder auf, nicht durch Fernbleiben oder Stimmenhaltungen die Wahl scheitern zu lassen. Er zeigte sich überzeugt, dass es in der braunschweigischen Landeskirche keine Bekenntnisgräben gebe. Oberlandeskirchenrätin Brigitte Müller (Wolfenbüttel), Geschäftsführerin des Bischofswahlausschusses, bedauerte die zwischenzeitlich erhobenen Vorwürfe gegenüber dem Ausschuss. Ihrer Auffassung nach habe dieser die Nominierungen sorgfältig erwogen und auch lutherische Kandidaten ernsthaft geprüft. Müller wies darauf hin, dass die braunschweigische Landeskirche auch bei einer Wahl Webers, der auf das evangelisch-reformierte Bekenntnis ordiniert ist, eine lutherische Kirche bleibe. Denn dieser habe eine Verpflichtungserklärung unterschrieben, dass er die braunschweigische Landeskirche auf der Grundlage der lutherischen Bekenntnisschriften leiten werde. (mic)
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19.10.2001
Kategorie: Pressestelle